Dringende Themen aufgreifen, Strukturen ändern: SPD will „frischen Wind“

„Ich will frischen Wind“ hieß es jetzt bei der SPD in der Alten Freiheit. Unter diesem Motto trafen sich die Genossinnen und Genossen der Wattenscheider Ortsvereine in der Liselotte Rauner-Schule, um über die notwendigen Konsequenzen aus den letzten Wahlniederlagen zu diskutieren.

Wattenscheids SPD-Vorsitzender Serdar Yüksel machte zunächst klar, worum es geht: „In den vergangenen Wochen haben wir uns nur mit uns selbst beschäftigt. Währenddessen suchen die Menschen nach Antworten auf die dringenden Fragen unserer Zeit, vor allem in den Bereichen Digitalisierung, Rente, Pflege, Bildung und soziale Ungleichheit. Daher wollen wir heute nicht zurückblicken, sondern schauen, welche Themen wir besetzen müssen, um die Menschen wieder für uns zu gewinnen.“

Professor Jörg Bogumil skizzierte vor diesem Hintergrund die Herausforderungen für eine moderne SPD im urbanen Raum. Denn genau dort entwickeln sich sowohl innerhalb der städtischen Quartiere als auch regional betrachtet Strukturen von einkommens- und bildungsbezogener Ungleichheit. Darauf müsse die SPD schnellstens eingehen. Ebenso herausfordernd seien die Veränderungen der modernen Arbeitswelt, die es im Interesse der Arbeitnehmer zu bewältigen gelte. Besonders die inhaltliche Unschärfe und mangelnde Wähleridentifizierung mit der Partei seien Schwerpunkte, an denen sich die Neuausrichtung messen lassen müsse. Unter der Moderation von Martin von Berswordt-Wallrabe ergänzte Dr. Sophie Rosenbohm die Zukunftsperspektiven der SPD aus parteiinterner Sicht.

Die sich anschließende Diskussion war geprägt von neuen, jungen Mitgliedern, die sich dieser Aufgabe mit der Partei stellen wollen und bewusst in einer Phase des Neuausrichtungsprozesses der Partei beigetreten sind. Für sie sei entscheidend, dass die Partei zu „ihren Wurzeln als Arbeitnehmerpartei zurückfindet“.

Fazit: „Ich will frischen Wind“ kann nicht nur als Motto der inhaltlichen Neuausrichtung verstanden werden, sondern auch als Zeichen, dass verstärkt in die Jugendarbeit investiert werden muss. Junge Sozialdemokraten gewinnen, fördern und ihnen Verantwortung übertragen: Für die Wattenscheider SPD die Zukunftsaufgabe, die zur Wieder-Verankerung der Partei in der Gesellschaft beiträgt.